Acht Referentinnen aus den Bereichen Kunstwissenschaft, Medienwissenschaft, Restaurierungswissenschaft und Theologie stellen ihre spezifischen interdisziplinären Forschungen zu nicht-alltäglichen Farbstoffen und -themen vor. Sie eröffnen damit überraschende Einblicke in die Farb-Geschichte und Farb-Gegenwart und stellen die Wirkung und Relevanz der benannten Phänomene, Erfindungen, Verfahren und Konzepte für die aktuelle Kunst, Wissenschaft und Konservierungsforschung zur Diskussion.
Zum einen werden anhand spezieller, noch heute faszinierender bzw. heute wieder auflebender Farbschöpfungen und deren Erfinder bedeutende Epochen anwendungsbezogener Farbtheorien und einer Farbproduktion thematisiert, die der Suche nach dem Besonderen und Einzigartigen verpflichtet waren.
Zum anderen werden die Potentiale ephemerer Farbmaterialien für das Erzeugen farbiger Illusionswelten im Animationsfilm vorgestellt sowie die Wirkung immaterieller Farben – des Lichts bzw. der Dunkelheit – auf die individuelle Wahrnehmung sakraler/transzendenter Raum-Kunst-Werke.
Zum Dritten wird die Aufmerksamkeit auf wenig beachtete, für die Kunst aber innovative Farbstoffe gerichtet sowie auf die Anwendungsgeschichte dieser fragilen Farbmaterialien und die daran geknüpften komplexen Fragestellungen der Erhaltung und Restaurierung von farbigem Kulturgut.